Home Forum Diskussionen und Beiträge Segelfliegen, Flugberichte Antwort auf: Segelfliegen, Flugberichte

#1472
Klaus
Teilnehmer

Ja Erich, das sind halt die Unterschiede!
Die einen steckt es in den Schnee, die anderen in den Gatsch.

So ein weicher Boden hat aber auch Vorteile. Er ist schlichtweg Material schonender.
Der Griff zum Putztuch ist sicherlich besser, als der Griff zum Epoxyd Harz.

Und jetzt:

Flugbericht 20.03.2016

Wind: West
Geschwindigkeit bis max 40 kmh
Sicht: sehr dunstig
Thermik: zeitweise

Nach diesen Angaben kann man wohl schon rückschließen, das nicht der Südhang das Ziel meines Flugnachmittages war.
Nun bin ich sicherlich nicht einer der Profi-Piloten in unserem Verein, aber auch ich muss mal an die Sache ran! Ran an den Westhang, wenn es rauer zugeht. Dabei klingelt im Kopf immer die Registrierkasse für Material und Arbeitszeit. Es kann nämlich gar schnell gehen und schon ist man dabei im Klub der Bastler. Aber wer sich nix traut, der kommt auch zu keinen Erfahrungen. Genau diese muss man machen, damit das Fliegen nicht mehr Stress ist, sondern einfach geil ! Raus mit der Needle. Zeitweise beutelt es sie herum wie eine Schaumwaffel. Es tut gut, wenn sie Höhe macht und man etwas Spielraum unter den Tragflächen hat. Manchmal gelingt es sogar mit Hilfe der Thermik. Die Sache ist da oben schon etwas entspannter. Bis es dann wieder mächtig bergab geht. Nur nicht die Nerven verlieren. Wie sagen die Alten Hasen? „Wird schon wieder wos kommen!“ Tut’s auch. Unangenehm wird es, wenn das, was da kommen soll sich ein wenig Zeit lässt und das Flugzeug schon unter dem Augenhorizont fliegt. „Jetzt wäre es aber schon ein bissi sehr günstig, waunn do wos kommen würde!“ Dann der Moment der Erlösung: es kummt! Endlich wieder Höhe! Jetzt wäre Entspannung gut, also Landen!
Landen? Echt? Landen? Bei dem Westwind? Die Aussicht auf Entspannung, weicht einem Krampf im Kopf! Aber es muss auch mal runter was oben ist. Ich weiß schon, es ist noch nie etwas oben geblieben. Jedoch wie es runterkommt entscheidet zwischen Basteln, oder Freude über einen gelungen Flug. Also Landen! Jetzt! Sofort!

Landeanflug Höhe ist ausreichend. Jetzt wird gleich die Sonne kommen, ich drehe über West herein. Ja! Da ist die Sonne! Hell ! Viel zu hell! Augen zu und durch. Augen auf! Ähm, hmmm, welche Fluglage? Anfänger! Die Needle dreht nicht so schnell auf den Rücken. Also sollte passen, was sich da oben als grauer Strich zeigt. Es passt. Sie dreht jetzt wieder aus dem Gegenlicht heraus. Nun, wenn da nicht der Westwind wäre, dann wäre alles einfach. So aber fährt der Wind genau 90 ° auf die Needle. Dagegenhalten, sonst gibt’s Bastelabende. Hui, wie das alles schnell geht. Das optimale Fleckchen Westhang fürs Landen will mal getroffen werden. Es lauert auch noch das Lee. Ätschpätsch, diesmal aht es mich nicht darwischt das Lee! Dafür die Kantenaufwinde. Buttefly voll draußen und voll Tiefe. Rechtzeitig gefühlvoll ausleiten stabillisieren, nochmals kurz Butterfly und sie setzt auf wie ein Hubschrauber. Uff! Geschafft!

Dann gab es noch Flüge mit Ballast und immer mehr Mut dazu! Siehe da sie wurde auch schnell! Nicht so, wie bei den Profis, aber immerhin pfiffen die Flügel bereits beim Vorbeiflug. Die Kante hatte auch etwas an Respekt verloren und so ließ sie die Needle immer schneller jagen. Einmal war etwas viel Ballast im Flugzeug. Da wurde es bei der Landung eng. Keine Höhe beim Anflug und das Lee tat das seine. Na dann landete sie halt ohne Sichtverbindung hinterm Buckel. Ohne Problem, nur ein ein kleines Löch’chen in die Erde gemacht. Nix passiert. Das tiefe anfliegen hatte auch seine Vorteile. Die Sonne blendete nicht und bis zum Verschwinden hinterm Buckel war die Fluglage auch eindeutig.

Aus jetzt! Das war jetzt genug Bericht. Und ich tu‘ ihn jetzt gar nicht zur Korrektur lesen! Pfeif auf Fehler!
Schön war der Nachmittag!

KLaus